Hol dir die NEUE SPÖ Wien App: Der einfachste Weg zu deiner Wienpartei! KLICKE HIER!

02.06.2023

Wiener Gratis Ganztagsschule in Gefahr!

Die Bundesregierung plant einen Eingriff in das Schulsystem, der in der Praxis das Ende der Wiener Gratis-Ganztagsschulen in heutiger Form bedeuten würde – und damit einen massiven Rückschlag für die Chancengerechtigkeit unserer Kinder.

Die Bundesregierung plant einen Eingriff in das Schulsystem, der in der Praxis das Ende der Wiener Gratis-Ganztagsschulen in heutiger Form bedeuten würde – und damit einen massiven Rückschlag für die Chancengerechtigkeit unserer Kinder.

Konkret will die Bundesregierung Assistenzpädagog*innen als neues Berufsbild forcieren. Sie sollen Lehrer*innen und Freizeitpädagog*innen teilweise ersetzen.

Was steht für Wien auf dem Spiel? Insgesamt 92 beitragsfreie Ganztagsschulen gibt es in Wien bis dato, jedes Jahr kommen zehn dazu – und das aus gutem Grund: Die Schulform folgt mit ihrem verschränkten Unterricht nicht nur fortschrittlichen pädagogischen Erkenntnissen mit abwechselnden Lern- und Freizeitphasen, sondern gewährleistet auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. In beiden Bereichen, sowohl was die bildungspolitische Chancengerechtigkeit betrifft, als auch bei der hohen Betreuungsquote, ist Wien österreichweit Spitzenreiterin.

Was würde die Einführung der Assistenzpädagog*innen auslösen? Nicht nur, dass das damit eine Berufsbild durch ein anderes quasi über Nacht vollständig ausgetauscht wird, müssten bisherige Freizeitpädagog*innen durch die Überführung in den öffentlichen Dienst auch Gehaltseinbußen von bis zu 19 Prozent hinnehmen. Und auch die Ausbildung der Assistenzpädagog*innen folgt anderen Maßstäben: Die Ausbildungszeit wird im Vergleich zu Freizeitpädagog*innen halbiert (von 60 auf 30 ECTS), dafür wird mit der Matura eine zusätzliche Hürde geschaffen. Unterm Strich hat man so weniger Pädagog*innen, die schlechter auf die Arbeit mit Kindern vorbereitet sind.

Aus pädagogischer Sicht müsste der Unterricht in den Ganztagsschulen zum alten Modell zurückkehren: Unterrichtsblock am Vormittag, Betreuungsblock am Nachmittag. Dies würde eine massive Verschlechterung für zehntausende Wiener Kinder bedeuten, gerade aus benachteiligten Familien. Denn das moderne Modell ermöglicht besten Lernerfolg und gezielte Förderung, wie sie sonst nur wohlhabenden Familien an teuren Privateinrichtungen offen steht. Damit schufen wir neue Perspektiven für alle Kinder in Wien – Perspektiven, die jetzt in Gefahr sind.

Und auch viele Eltern gerieten durch das neue Gesetz wieder zunehmend unter Druck: Die Ferienbetreuung fällt weg, weil Assistenzpädagog*innen dafür nur drei Wochen eingesetzt werden dürfen. Das stellt Eltern vor die Entscheidung zwischen Beruf und Familie. Und die Erfahrung zeigt, dass es die Mütter sein werden, die zurückstecken müssen.

Damit es gar nicht erst so weit kommt, fordern wir, das Gesetz noch einmal gründlich zu überarbeiten. Wir sagen Ja zu einer Verbesserung der Personalsituation an Schulen und zu einer besseren Betreuung der Schüler*innen. Diese darf jedoch nicht zu Lasten fortschrittlicher pädagogischer Konzepte, von Arbeitnehmer*innenrechten und Müttern gehen. Dafür kämpfen wir!

Unterstütze uns dabei – unterschreib jetzt unsere Petition!

Verpasse keine Neuigkeiten: